Deutschland erkennt Bitcoins als privates Geld an

Ein Land nach dem anderen auf der ganzen Welt zieht für sich die Grenzlinie, nach der bewertet wird, wie mit der Digitalwährung Bitcoin umzugehen ist. Auch Deutschland ist jüngst auf den fahrenden Zug aufgesprungen, als das Bundesfinanzministerium bestätigte, dass Bitcoin innerhalb Deutschlands als eine Art privates Geld anerkannt werde.

Was heißt das genau für den Status der Digitalwährung?
Obwohl die Währung noch nicht als gesetzliches Zahlungsmittel oder - in anderen Fällen - als E-Geld gilt, räumte ein Sprecher des Ministeriums ein, dass die Währung als Rechnungseinheit oder privates Geld behandelt werden könne. Der Begriff Rechnungseinheit kann als Rechtfertigung für die digitale Währung ausgelegt werden, da diese Bezeichnung gewissermaßen bedeutet, dass es auch weiterhin in Deutschland für private und gewerbliche Verkäufe verwendet werden kann.

Mit den Rechten kommen auch die Pflichten für die neue Rechnungseinheit
Allerdings wies das Finanzministerium auch darauf hin, dass Bitcoins nun, da es als privates Geld bewertet wird, auch unter das Steuerrecht der Bundesregierung falle und mit einer 25-prozentigen Umsatzsteuer belegt werden könne, sofern damit Handel getrieben wird. Das Problem mit der Umsatzsteuer in Deutschland, nicht nur hinsichtlich der Bitcoins, ist jedoch, dass sie von der Steuer befreit werden können, wenn sie für mehr als ein Jahr im Besitz einer Person gewesen sind. Somit könnte sich jeder Deutscher also theoretisch entscheiden, damit anzufangen, Bitcoins zu horten und die Währung für 12 Monate von den Fängen des Finanzamts fernzuhalten, um die Währung steuerfrei behalten zu können. Klingt einfach, nicht wahr?

Thailand bezieht eine andere Stellung gegenüber Bitcoins als Deutschland
Während die Entscheidung über den Bitcoin-Status in Deutschland zugunsten der Währung auszufallen scheint, verlegen sich andere Länder, die ähnliche Urteile abgegeben haben, darauf, sich auf der gegenüberliegenden Seite der anfangs zitierten Grenzlinie aufzustellen. So war es Thailand, das den Stein vor einem Monat ins Rollen brachte, als die Regierung eine Meldung bezüglich Bitcoin herausbrachte und darin die Verwendung der Digitalwährung als illegal einstufte. Bitcoin-Berater Michael Parsons zufolge ging die thailändische Regierung nicht gleich so weit, die Währung zu verbieten, sondern machte den Bürgern vorerst ihre Haltung zu diesem Thema deutlich.

USA wollen sich Klarheit verschaffen
Kurz darauf schaltete sich die US-amerikanische Regierung ein - nachdem ein Bundesrichter den US-Aufsichtsbehörden grünes Licht gewährt hatte, einen Prozess gegen eine Person anzustrengen, die angeblich ein Schneeballsystem mit Bitcoins betrieb - und gab zu verstehen, dass sie alles Menschenmögliche tun wird, um ihr Mitspracherecht bei überweisungen zu erwirken, die mit der Bitcoin-Währung getätigt würden. Das New Yorker Department of Financial Services verschickte anschließend Vorladungen für ca. zwei Dutzend Firmen mit Bitcoin-Verbindungen aus, in dem Bestreben, die Diskussion darüber, wie die digitale Währung zu regulieren ist, ins Rollen zu bringen.

Geschrieben für OnlineKasino.org am 25-08-2013