Ungeachtet der verwirrenden Situation in Deutschland

Bwin.party steht weiter in der Schlange
Bwin party Digital Entertainment stuft seine Geschäftsleistung in Einklang mit seinen eigenen Erwartungen,so erklärte der österreichische Betreiber von Sportwetten und Online-Spielen in seiner Veröffentlichung der aktuellen Quartalszahlen, die zuvor thematisch von einem regulativen Update beherrscht wurde.

Der Handel in den letzten drei Monaten des Geschäftsjahres 2012 lief konform mit den Erwartungen, hauptsächlich weil sich die Brutto-Gewinnmargen im Bereich seiner Sportwetten im Monat November wieder auf mehr normalisierte Ebenen zurückzogen, nachdem das Unternehmen mit Sitz in Wien im Oktober noch einen sehr starken Lauf erlebt hatte.

Das Unternehmen bleibt weiterhin auf Kurs, indem es Pokerfans in der ersten Jahreshälfte des aktuellen Geschäftsjahres 2013 eine neue Version von PartyPoker zur Verfügung stellen wird. Dies bedeutet auch, dass die bwin Poker-Plattform zum ersten Mal integriert in Erscheinung treten wird. Die italienischen Slots stellen einen weiteren Teil des Geschäfts dar, dessen Performance von bwin als erwartungsgemäß bezeichnet wird.

Norddeutsche Schmierenkomödie
Die Version der 'Schleswig-Holstein-Frage' des 21. Jahrhunderts dominiert den Bericht des letzten Quartals aus dem Geschäftsjahr 2012. Dabei klingt das Unternehmen in dieser Hinsicht so unsicher wie der Rest von uns, wenn es darum geht zu verstehen, was die verrückten Norddeutschen in ihrer Schmierenkomödie noch in petto haben mögen. Vor wenigen Tagen fiel das nördlichste Bundesland Schleswig-Holstein (SH) die Entscheidung, es den anderen 15 Bundesländern gleich zu tun und dem Glücksspielstaatsvertrag beizutreten.

Damit bringt die Landesregierung jene Glücksspielanbieter mit Lizenzen für SH in arge Schwierigkeiten. Es kann getrost davon ausgegangen werden, dass dies von Seiten der Regierung auch billigend in Kauf genommen wird.

Den deutschen Staatspielvertrag und das EU-Recht trennen Welten
Bwin.party klingt hoffnungsvoll, dass SH's ursprüngliches liberales Glücksspielgesetz mit dem von den anderen Staaten vorgeschlagenen System koexistieren könne - etwas, von dem bestimmte geschätzte Beobachter der Branche sich nicht vorstellen wollen, dass dieser Fall je eintreten würde. Die Anwaltskanzlei DLA Piper gab Ende letzten Jahres zu, dass die beiden Gesetze als Ergebnis der bereits zuvor erteilten Lizenzen nicht kompatibel gemacht werden könnten. Zu diesem Zweck wären die beiden Parteien nach wie vor einfach schlichtweg zu weit voneinander entfernt.

Die Ironie an dieser Situation ist, dass SH's ursprüngliches Gesetz mit dem EU-Recht auf einer Linie liegt, während der deutsche Staatsvertrag, welcher sich auf Sportwetten limitiert und mit einer strafenden Umsatzsteuer von 5 Prozent daherkommt, und insofern der modernen europäischen Idee gedanklich noch ein bis zwei Jahrhunderte hinterherhinkt.

Ein weiteres Land, in dem bwin.party einmal Probleme hatte, war Belgien. Das Unternehmen berichtet, dass sein landgestützter Partner Bel casinos sich gerade im Prozess befinde, die erforderlichen Betriebsgenehmigungen zu erstehen, die es bedarf um in Belgien alle Online-Produkte betreiben zu dürfen. Was die Vereinigten Staaten anbelangt, bleib die Firma nach eigener Aussage gut aufgestellt, werden dort in einigen Bundesstaaten doch viele Gesetze geschmiedet, die für die dortigen Glücksspielanbietern von großem Vorteil sind.

So bleibt bwin also - wie so vielen Mitkonkurrenten auch - momentan nichts weiter übrig, als abzuwarten und Tee zu trinken. Es wird spannend sein zu sehen, was Deutschland am Ende tun und wie es die Zukunft der Unternehmensstrategie in der EU gestalten wird.

Geschrieben für OnlineKasino.org am 12-01-2013