Teile OPAPs an Emma Delta verkauft

Das Wort 'Verzögerung' ist das bei den Berichterstattungen über den Verkauf des staatlich kontrollierten Glücksspielunternehmens OPAP an das griechisch-tschechische Konsortium Emma Delta Ltd. das wohl am häufigsten verwendete Wort gewesen. Und es war tatsächlich so, in den letzten Monaten reihte sich eine Verzögerung des eigentlich bereits beschlossenen OPAP-Verkaufs an die nächste. Die Art und Weise, in der die Verhandlungen vorangeführt wurden, ließ vermuten, dass ein Verkaufsabschluss in etwa so schnell in Aussicht stehe wie die Aufnahme der US-Fernsehserie Sex in the City in die Wiederholungsschleife bei RTL.

Emma Delta Ltd. ersteht 33% an OPAP-Anteilen für 652 Mio. €
Schließlich gelang es den beteiligten Parteien zu Beginn dieser Woche dann doch noch, Fahrt in die Sache zu bringen, als Griechenland endlich den Verkauf seiner staatlichen Anteile am Glücksspielunternehmen OPAP in Höhe von 33 Prozent an Emma Delta Ltd. für 652 Mio. € abschloss. Damit neigt sich, so scheint es zumindest, eine seit Monaten andauernde Saga dem Ende zu, die mit mehr als genügend Schlammschlachten zwischen den Investoren über die Gebühren angefüllt war, welche OPAP seinen Partnern auszahlen würde.

Deal Teil von Griechenlands Privatisierungsprogramm
Der Verkauf eines maßgeblichen Teils der OPAP-Aktien an Emma Delta wurde als Bedingung für Griechenlands Privatisierungsprogramm bewirkt, was wiederum als Teil des Rettungspakets in Höhe von mehreren Milliarden Euro in Bewegung gebracht worden war. Da das Land bei der Privatisierung staatlicher Vermögenswerte als Teilbedingung des Rettungsschirms unter intensiver Beobachtung der Kreditgeber steht, waren die griechischen Behörden verpflichtet, den Verkauf durchzusetzen, um so die besagten Reformziele zu erfüllen und, noch wichtiger, den wachsenden Feuersturm an Kontroversen auszulöschen, den die Regierung durch ihre unschlüssigen Aktionen ausgelöst hatte.

OPAPs undurchsichtige Manöver
Man denke dabei nur an den Vorfall vor einem Monat, als der Leiter von Griechenlands Treuhandanstalt davor warnte, dass der Deal zwischen OPAP und Emma Delta zu platzen drohe, weil OPAP änderungen an dem zum damaligen Zeitpunkt 190 Mio. € großen Deal vornehmen wollte, die OPAPs Entscheidung betrafen, eine auf die Dauer von 12 Jahren ausgeschriebene staatliche Lotterielizenz an ein durch OPAP geführtes Konsortium - bestehend aus dem griechischen Anbieter von Lotterie-Technologien Intralot sowie US-Lotterieunternehmen Scientific Games - zu vergeben. Emma Delta wollte nicht nur die Gebühren, die OPAP an Intralot und Scientific Games zahlen musste, nach unten drücken, sondern zudem auch wissen, warum diese Anbieter mit Vetorechten bei Aufsichtsratsbeschlüssen hinsichtlich des Lotteriebetriebs bedacht wären.

Doch jetzt, wo die Zeit immer mehr auf eine schnelle Entscheidung drängte, lag es an Athen, den Verkauf eines Teils der OPAP-Aktien an Emma Delta offiziell komplett hinter sich zu bringen, damit sie nicht den Zorn des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Union auf sich ziehen, die beide mit Argusaugen das Vorgehen der griechischen Regierung beobachten, um abzuschätzen, ob sie die Daumenschraube weiter intensivieren und Griechenland noch mehr unter Druck setzen müssen.

Geschrieben für OnlineKasino.org am 18-08-2013