ACCC fordert von App-Branche neue Richtlinien für Social Games

Die australische Wettbewerbsaufsichts- und Verbraucherschutzbehörde - Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) - hat die Notwendigkeit zu verstärkten Richtlinien in der App-Industrie hervorgehoben, um die Verbraucher besser zu schützen. Diese Forderung steht im Zusammenhang mit einer kürzlich durchgeführten Razzia in den Google Play und Apple App Stores, bei der mehr als 350 App-Spiele aus dem Verkehr gezogen wurden.

ACCC deckte durch ihre Razzia auf, dass viele sogenannte kostenlose Spiele für Kinder keine angemessenen Auskünfte über die Kosten im Zusammenhang mit App-basierten Spielen enthielten. Darüber hinaus fand ACCC heraus, dass weniger als 20% der kostenlosen Spiele-Apps für Kinder auf beiden Plattformen Informationen darüber anbieten, wie man die Geräte beschränken kann, um versehentliche In-App-Käufe zu verhindern. Die Razzia lenkte zudem die Aufmerksamkeit der öffentlichkeit auf das Potenzial für trügerisches und irreführendes Verhalten bei der Promotion von Apps, etwa für Online Casinos, sowie auf unzureichende Darlegung von wesentlichen Geschäftsbedingungen, die mit der Verwendung von solchen Apps verbunden sind.

Delia Rickard, stellvertretende Vorsitzende von ACCC, erklärte, dass viele Spiele nach Spielbeginn zu verstehen geben würden, dass man weiterkommen bzw. vermeiden könne, im Spiel steckenzubleiben, indem man In-App-Käufe tätige. Kindern, die vor diese Wahl gestellt würden, sei es im Eifer des Gefechts nicht immer sofort klar, dass mit dem Antippen einer Schaltfläche die Ausgabe des Geldes ihrer Eltern in der realen Welt einherginge. Zwar stünden Eltern einige optionale Werkzeuge zur Verfügung, um eventuelle Einkäufe ihrer Kinder zu beschränken, doch der Fokus der ACCC und der Verbraucherzentralen auf der ganzen Welt sei eher darauf gerichtet, ob die Menschen wirklich wissen, was zu erwarten sei, bevor ein Spiel beispielsweise von einem Online Casino heruntergeladen werde.

ACCC versicherte zudem ihre Unterstützung der Richtlinien für die Online- und App-basierte Spielebranche, die im September dieses Jahres von der UK Office of Fair Trading (britischen Verbraucherschutzbehörde, OFT) vorgeschlagen wurden. Besagte Richtlinien wurden entwickelt, um Kinder zu schützen, die sich mit App-Spielen die Zeit vertreiben. Vorgeschlagen wird in ihnen, dass der Verbraucher im Vorfeld über mögliche im Spiel integrierte Kosten und Werbung aufgeklärt werden soll, dass die wichtigsten Geschäftsbedingungen vor dem Download vorgestellt werden sollen, und dass ein Kontoinhaber für Zahlungen eine Einverständniserklärung abgeben muss.

Während die ACCC Durchsetzungsmaßnahmen treffen kann, wenn Verstöße gegen das australische Verbraucherrecht identifiziert werden, drängt die Kommission Online Casinos, Entwickler von Apps und Betreiber von Plattformen dazu, die Bedenken über App-basierte Spiele, die sowohl in Australien als auch von übersee an sie herangetreten werden, ernstzunehmen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. ACCC geht davon aus, dass es einen großen Bedarf an Richtlinien gebe, um die Unternehmen dabei zu unterstützen, mögliche Verstöße gegen das australische Verbraucherrecht zu vermeiden.

ACCC hat auf ihrer Website auch einen Leitfaden veröffentlicht, der darauf abzielt, Eltern in ihrem Kampf zu unterstützen, Schockrechnungen zu vermeiden, welche daraus entstehen, dass ihre ahnungslosen Kinder sich mit App-basierten Spielen amüsieren möchten.

Geschrieben für OnlineKasino.org am 15-12-2013